
Basket Freeze für eine faire Provisionsverteilung im Affiliate Marketing
Der Basket Freeze ist eine Funktion, die das Überschreiben der Cookies verhindert sobald ein User bereits im Warenkorb ist. Ziel ist es, die Sales dem Online-Kanal zuzuordnen, der den User ursprünglich auf die Webseite gebracht hat und vermutlich den größten Anteil daran trägt, dass der User zum Kunden wurde.
Es kann vorkommen, dass ein User in den Bestellprozess einsteigt, auf das Gutscheinfeld aufmerksam wird und dann nach einem geeigneten Gutschein sucht. Dabei wird er sehr wahrscheinlich auf der Webseite eines Affiliate-Partners landen und durch den Klick auf den Gutschein einen Affiliate-Cookie gespeichert bekommen. Nach dem Last-Click-Prinzip werden die vorherigen Cookies überschrieben und die Bestellung dem Affiliate-Kanal zugeordnet.
Was bedeutet der Basket-Freeze für die Affiliate-Performance?
Es wird auf jeden Fall so sein, dass durch den Basket Freeze weniger Affiliate-Sales generiert werden. Dafür wird der Anteil der wegfällt, mit hoher Wahrscheinlichkeit im SEA-Kanal zu finden sein. Das bedeutet, es werden in der Gesamtbetrachtung gleichviele Sales generiert, diese verteilen sich allerdings anders über die Kanäle.
Es gibt bereits viele Anbieter die einen Basket Freeze eingerichtet haben, die Gutscheinpartner haben gelernt damit umzugehen. Es wird durch die Umstellung also nicht dazu kommen, dass die Publisher die Vermarktung einstellen oder nicht mehr offen sind für Aktionen.
Gleichzeitig stärkt die Maßnahme nicht nur andere Kanäle, sondern vor allem auch andere Affiliate-Publisher. Es gibt genügend Partnersegmente die vom Basket Freeze profitieren, dazu zählen z.B. Content-Seiten, Blogger und Preisvergleicher – alles Publisher die User auf den Shop schicken und die im Warenkorb gelegentlich von Gutscheinpartnern überschrieben werden.
Natürlich ist die Anpassung für den Affiliate-Kanal – mit Blick auf die Sales die sich in die anderen Kanäle verschieben – negativ. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass der Ausbau des Content-Segments, den Rückgang nach einer Weile kompensieren kann.
Gutscheinpartner sind häufig auch Abschlussverstärker und nicht zu unterschätzen
Auch wenn der Basket Freeze die Gutschein-Publisher einschränkt, sind Gutscheinpartner immer noch ein wichtiger Teil des Affiliate-Marketings. Ich möchte an dieser Stelle explizit darauf hinweisen, dass Gutscheine auch häufig als Abschlussverstärker wirken. Kunden die vielleicht schon ein paar Produkte in den Warenkorb legen und unschlüssig sind ob sie den Kauf tätigen sollen oder nicht, werden mit einem Rabattcode darin bestärkt, die Bestellung ab zu schließen. Eine gute Zusammenarbeit mit dem Partnersegment ist für jedes Partnerprogramm was Erfolg haben möchte unverzichtbar.
Für welchen Advertiser ist der Basket Freeze relevant?
Der Basket Freeze ist für jeden Advertiser relevant, bei dem die Gutscheinseiten den größten Anteil an den Affiliate-Sales tragen und die sich viel mehr auf Content-Publisher, Blogger und Influencer konzentrieren wollen. Es handelt sich um eine kleine technische Anpassung, die aber in der Attribution zu mehr Fairness bei der Provisionierung führt.
Integration und technische Anforderungen
Eingerichtet werden sollte der Basket Freeze in der Bestellstrecke auf der Seite mit dem Gutscheinfeld. Alle Cookies mit denen der User diese Seite erreicht, lassen sich dann nicht mehr überschreiben. Genau an dieser Stelle wird der User auf die Eingabe von Gutscheincodes gestoßen und entscheidet sich danach bei Google zu suchen.
Der Basket Freeze sollte nicht an einer früheren Stelle angesetzt werden, ansonsten schafft das eine Ungerechtigkeit ggü. den Gutscheinpartnern die zwischenzeitig – wie oben beschrieben – den einen oder anderen unschlüssigen Kunden zum Kauf bewegen. In dem Fall, hat der Gutscheinpartner den entscheidenden Impuls gegeben, der den User zum Kunden konvertieren lässt – und ihm sollte die Provision zugeordnet werden.
Ich empfehle den Basket Freeze bei 10 Minuten anzusetzen. Die Empfehlung kann ich an meinem eigenen Verbraucherverhalten erklären. Wenn ich Produkte in den Warenkorb lege und das Gutscheinfeld sehe, suche ich bei Google nach dem passenden Gutscheincode. In der Regel findet man innerhalb weniger Minuten den passenden Gutschein, wenn es einen gibt. Anschließend schicke ich die Bestellung mit oder ohne Gutschein ab. Wenn ich länger als 10 Minuten aus dem Bestellprozess raus bin, ist das ein Zeichen dafür, dass ich unschlüssig bin ob ich bestellen soll oder nicht. Wenn ich dann, z.B. über Social-Media einen passenden Gutschein von einem Affiliate angezeigt bekomme, hat der die Funktion eines Abschlussverstärkers und bringt mich dazu womöglich die Bestellung doch ab zu schließen. In dem Fall, hat der Gutscheinpartner den größten Anteil daran, dass ich zum Kunden konvertiere – und ihm sollte die Provision zugeordnet werden.
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